Ich will mich nicht an den Terror gewöhnen!

VON ALEXANDER KISSLER am 21. Juli 2016

Kisslers Konter:

Nach den Anschlägen von Nizza und Würzburg heißt es, das sei die neue Normalität.

Daran hätten wir uns zu gewöhnen.

Nein, das müssen wir nicht.

Eine Widerrede

„Ein vermutlich minderjähriger Asylbewerber schnappt sich eine Axt und zieht los. Der junge Mann, vermutlich aus Afghanistan, will „Ungläubige“ „abschlachten“. So sagt er es in einem posthum vom „Islamischen Staat“ veröffentlichten Video. Darin kündigt er an, der IS werde den „Heiligen Krieg“ in „jede Straße, in jedes Dorf, in jede Stadt und auf jeden Flughafen“ tragen. Die daraufhin folgende terroristische Attacke in einem Regionalzug zwischen Ochsenfurt und Würzburg war ein schlimmes Gemetzel. Dennoch könnte die Touristenfamilie aus Hongkong, die es am schwersten traf, mit dem Leben davon kommen. Während die Opfer behandelt werden und deren zwei mit dem Tod ringen, hören wir: Daran hätten wir uns zu gewöhnen. Deutschland werde gerade etwas nahöstlicher.

Nein. Ich für meinen Teil möchte mich nicht daran gewöhnen, dass zur deutschen Normalität islamistische Anschläge gehören sollen, islamistische Übergriffe, islamistische Bedrohungen, Tag für Tag. Ich möchte mich nicht an ein Leben in Angst gewöhnen, mich nicht daran gewöhnen, dass fanatisierte Täter mit sozialpsychologischer Nachsicht rechnen dürfen, während die Opfer als Kollateralschäden abgehakt werden einer willkommenskulturell beschleunigten Welt. Ich möchte mich nicht daran gewöhnen, dass die Konflikte des Nahen Ostens in Deutschland ausgetragen werden, möchte mich auch nicht daran gewöhnen, dass, wie nun in Wien, Anhänger des türkischen Staatspräsidenten Erdogan aufmarschieren, türkische Fahnen schwenken und skandieren „Sag es und wir töten, sag es und wir sterben!“ Nein, ich will das alles nicht, und weder mich noch den Souverän der Verfassung, das Volk, hat man danach gefragt.“ (…)

http://cicero.de/berliner-republik/islamismus-in-deutschland-ich-will-mich-nicht-an-den-terror-gewoehnen

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