Exodus statt Exit

Tobias Straumann

„Vor einem Jahr stand Griechenland kurz vor dem Austritt aus der Währungsunion. Im letzten Moment aber schreckte Premierminister Tsipras zurück. Das wichtigste Argument gegen den Austritt war, dass alles nur noch schlimmer werden würde.

Ich fand das Argument immer schwach. Wieso soll bei Griechenland nicht funktionieren, was bei Dutzenden von Schwellenländern funktioniert hat? Finanzkrisen lassen sich nur durch Schuldenschnitt und Abwertung überwinden. Je schneller, desto besser.

Des Weiteren ist mir nie klar geworden, warum man nach dem Scheitern der bisherigen Krisenpolitik immer noch das Gefühl hat, dieselben Fehler weiter begehen zu müssen. Griechenland hat in den letzten Jahren eine Kontraktion erlebt, die an die 1930er-Jahre erinnert. Ich bin immer davon ausgegangen, dass eine solch verfehlte Wirtschaftspolitik in Europa im 21. Jahrhundert nicht mehr möglich sei. Eine Fehlannahme.

Die Grafik zeigt das Ausmass der Wirtschaftskrise. Das reale BIP ging zwischen dem dritten Quartal 2009 und dem vierten Quartal 2013 um etwa ein Viertel zurück. Griechenland ist 2015 immer noch auf dem Niveau des Jahres 2000.“ (…)

http://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/40013/exodus-statt-exit/

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