Die Wurzeln des rotgrünen Utopismus in der Migrationskrise

„Für grüne Spitzenpolitiker ist die unbegrenzte, unkontrollierte Zuwanderung keine Krise, die unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt, sondern ein freudiges Ereignis, das man feiern muss. Warum? Weil sie hoffen, dass der Migrantenstrom die Revolution auslöst, die bisher ausblieb.“

„Katrin Göhring-Eckhardt, Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, hat bei der Bundesdelegiertenkonferenz ihrer Partei am 20. November 2015 folgendes gesagt:

„Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch, ich sag‘ euch eins, ich freu‘ mich drauf, vielleicht auch weil ich schon mal eine friedliche Revolution erlebt habe. Dieses hier könnte die sein, die unser Land besser macht.“

Einige Wochen später nannte die im Vergleich zur schwärmerischen Fraktionsvorsitzenden eher nüchterne Bundesvorsitzende Simone Peter konkrete Zahlen für die erwünschte Veränderung Deutschlands: Eine weitere Million Migranten soll 2016 aufgenommen werden.

Für die beiden grünen Spitzenpolitiker ist die unbegrenzte, unkontrollierte Zuwanderung keine Krise, die unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt, sondern ein freudiges Ereignis, das man feiern muss. Warum? Göhring-Eckhardt hofft, dass der Migrantenstrom eine Revolution auslöst. Selbstverständlich eine friedliche: keine brennenden Barrikaden, keine Heckenschützen und keine Guillotine. Aber die herbeigesehnte Änderung soll schon eine radikale Umwälzung der bestehenden Verhältnisse sein, ein „System Change“, wie 1989 in der DDR, nicht einfach nur eine evolutionäre Weiterentwicklung des Bestehenden. Besser werden soll unser Land!“ (…)

http://www.rolandtichy.de/gastbeitrag/die-wurzeln-des-rotgruenen-utopismus-in-der-migrationskrise/

Kommentar GB:

Der Artikel ist sehr lesenswert insbesondere wegen der historisch-konkreten Darstellung der Geschichte der Neuen Linken in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis heute. Unklar bleibt m. E., wieso ehemalige Linke bzw. heutige Grüne sich von dem Import einer erzreaktionären islamischen Ideologie eine Revolution versprechen könnten, die etwas anderes als eine islamfaschistische Durchdringung der Gesellschaft sein könnte.

„Deutschland wird sich daher eines Morgens auf dem Niveau des europäischen Verfalls befinden, bevor es jemals auf dem Niveau der europäischen Emanzipation gestanden hat. Man wird es einem Fetischdiener vergleichen können, der sich zusätzlich die schwerwiegenden Krankheiten des Islam eingehandelt hat, während er noch an den Krankheiten des Christentums siecht.“
(Aktualisiertes Zitat von Karl Marx aus: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW Band 1, S. 387.)

http://www.gam-online.de/

Meine Vermutung geht dahin, daß die ehemals linken Grünen längst zu postmodern-rechten Grünen mutiert sind, indem sie mit Feminismus und Homophilie zugleich die postmoderne französische  Beliebigkeitsphilosophie (u. a. Lyotard, Derrida, Foucault, auch Butler) übernommen haben.

Das kann man aber nicht machen, ohne sich vom Marxschen Rationalismus vollständig abzuwenden. Genau das dürfte in den 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts geschehen sein.

Wenn das zutreffen sollte, dann ergäbe sich kein Widerspruch mehr zur Islamophilie der Grünen. Dann wäre der irrationale Postmodernismus vielmehr Vorbereitung und Türöffner für den islamischen Irrationalismus. Die Grünen wären dann objektiv längst als eine rechte, aufgrund ihrer Islamophilie sogar als rechtsradikale, proislamische Partei einzuschätzen. Und mit Blick auf ein liberales Freiheits- und Rechtsverständnis, das m. E. sehr viel für sich hat, verhält sie sich ja genau so, wie der rechts-grüne Maternalismus täglich von neuem zeigt.

Das wäre meine These hierzu.

Was Karl Marx und das Kommunistische Manifest angeht, wird leider der historische Zusammenhang stark verkürzt. Dieser Text entstand unmittelbar vor der Revolution von 1848, und auf diese – damals kommende – Revolution war er auch bezogen, wenngleich nicht darauf beschränkt.

Es mag sein, daß das Manifest von Irrationalisten als „Offenbarung“ gelesen worden ist. Tatsächlich war es eine programmatische Schrift in revolutionärer Absicht mit teils intuitiven, hypothetischen und auch visionären Formulierungen. Die spätere theoretische Analyse und die historische Praxis haben die Erwartungen des Manifests dann stark relativiert, insbesondere mit Blick auf die vermeintliche historische Rolle des Proletariats.

Nach ihrer Niederschlagung begann Marx 1850 mit der Arbeit an den „Grundrissen“, dem Rohentwurf für das spätere dreibändige „Kapital“, der Fragment gebliebenen Analyse der Anatomie der bürgerlichen Produktionsweise.

Literatur:

Jonathan Sperber:

Karl Marx – Sein Leben und sein Jahrhundert, C.H.Beck: München 2013

Gareth Stedman Jones:

Das Kommunistische Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels – Einführung, Text, Kommentar, Verlag C. H. Beck: München 2012

Alexander Ulfig: Das Elend der Postmoderne

http://cuncti.net/wissenschaft/950-das-elend-der-postmoderne

 

 

 

 

 

 

 

 

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