Professor gegen Genderforschung

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Männer wollen nette Frauen, keine Feministinnen, sagt ein Kasseler Professor und macht Stimmung gegen Genderforschung: „Gleich einem Krebsgeschwür“ versuchten demnach deren Vertreterinnen, die Biologie zu erobern. Jetzt schreitet die Uni ein.“
„Darf man das sagen? Im Jahr 2015? Dass mit der Geschlechterforschung „eine andere, quasi-religiöse Strömung unter der Tarnkappe des Gender Mainstreaming Fuß fasst und immer mehr, gleich einem Krebsgeschwür, sämtliche Fachgebiete erobern möchte“? Ja, findet Ulrich Kutschera.
Das darf man nicht nur, das muss man sogar sagen: „Wir stehen kurz vor einer Genderisierung der Biologie – dagegen werden wir uns verwahren.“
So hat sich der Kasseler Evolutionsbiologe, der auch an der US-Uni Stanford lehrt, vor Kurzem bei einem längeren Gespräch mit dem RBB-Inforadio geäußert und die Genderforschung auf eine Stufe mit dem biologisch unsinnigen Kreationismus gestellt. „Ich sehe enorm viele Parallelen.“ Wenn er sich die Aktivitäten in der Geschlechterforschung anschaue, dann sei klar, das habe nichts mit Naturwissenschaft zu tun. „Naturwissenschaftler erforschen reale Dinge, die wirklich existieren“, sagte Kutschera. „Unsere Theorien basieren auf Fakten, während in der Sozialkunde eben vor sich hin theoretisiert wird in aller Regel, und Fakten wenig zählen.“
Von Genderisten und Wünschelrutengängern
Dass der Kasseler Professor dies so provokant formuliert, ist nicht neu. Immer wieder hat er sich in den vergangenen Jahren mit Kreationisten öffentliche Scharmützel geliefert, auch die Forschung zur Geschlechtergerechtigkeit reiht sich seiner Meinung nach in die heutigen unwissenschaftlichen Moden ein. „Pseudowissenschaftler wie Wünschelrutengänger, Homöopathen, Genderisten, Kreationisten benutzen einen gemeinsamen Trick, und der sieht so aus: Man prägt Kunstworte wie etwa ‚Gender Mainstreaming‘, die bei Laien den Eindruck erwecken, man würde Wissenschaft betreiben“, so Kutschera gegenüber SPIEGEL ONLINE.“   –
zum Artikel:
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/universitaet-kassel-professor-ulrich-kutschera-zieht-ueber-genderforschung-her-a-1050888.html
https://frankfurter-erklaerung.de/wp-admin/post-new.php
Kommentar GB:
Die Biologie ist science, eine ausgewiesene und bewährte Naturwissenschaft. Gender Studies sind m. E. (bis zum Beweis des Gegenteils) eine Pseudowissenschaft. Ihre lediglich von ihr selbst behauptete Wissenschaftlichkeit muss gesellschaftlich dringend überprüft worden. Am besten durch Evaluationen (d. h. kritische Analyse und Bewertung)  ihrer Lehre und Forschung durch kompetente Personen, die über wissenschaftliche Evaluationserfahrung verfügen. Alle Bundesländer sind hier gefordert. Und die Rechnungshöfe – wegen höchst zweifelhafter Mittelverwendung.
1. Zur Gender – Ideologie:
http://cuncti.net/geschlechterdebatte/852-deutung-statt-erklaerung
http://cuncti.net/wissenschaft/510-braucht-unsere-gesellschaft-gender-studies
2. Zur Meinungsfreiheit:
„Darf man das sagen? Im Jahr 2015?“
Dass so etwas heute im Spiegel geschrieben werden kann, das sagt alles über den heutigen Zustand der freien Meinungsäußerung, die grundgesetzlich geschützt ist. Und hier geht es nicht um beliebige subjektive Meinungen, sondern um begründete Meinungen. Mehr als die Meinugen wird deren Begründung gefürchtet, weil sie die Wahrheit dieser Meinung erweisen könnte, und damit die Unwahrheit der eigenen.
Hierzu weitere Quellen und Kommentare:
https://frankfurter-erklaerung.de/2015/09/inquisition-2-0-vom-genderistischen-pack/
https://frankfurter-erklaerung.de/2015/09/dammbruch-an-der-uni-kassel-gender-gegen-wissenschaftsfreiheit/
https://frankfurter-erklaerung.de/2015/09/kasseler-professor-feindet-vertreter-feministischer-theorien-an/
https://frankfurter-erklaerung.de/2015/09/serie-gender-in-der-forschung-1/
https://frankfurter-erklaerung.de/2015/09/gender-activists-alarmed/
 
 

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