Katholische Kirche – Bischof Koch: Homosexualität ist „beschränkt“ und nicht „gelungen“

„Er möchte „differenzierte Wirklichkeiten ansprechen, ohne zu diskriminieren“, behauptet Heiner Koch, Berlins neuer katholischer Erzbischof, in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem „Tagesspiegel“ – und belegt Lesben und Schwule im selben Gespräch gleich mit zwei neuen diffamierenden Adjektiven: Homosexualität sei „beschränkt“ und nicht „gelungen“, so der 61-Jährige, der am Samstag in sein Amt eingeführt wird.
„Zu unserem Verständnis von gelungener Sexualität gehört die Weitergabe von Leben“, erklärte Koch laut „Tagesspiegel“. „Bei homosexuellen Menschen ist das ausgeschlossen. Damit ist die Sexualität aus unserer Sicht beschränkt.“
Anfang des Jahres hatte sich Koch in einem Interview mit der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ noch dafür eingesetzt, auf Lesben und Schwule zuzugehen: „Die Kirche braucht eine andere Sprache, wenn es um Homosexuelle geht“ (queer.de berichtete).“
Zum Artikel:
http://www.queer.de/detail.php?article_id=24619
Kommentar GB:
Sexualität ist auf der Zellebene die Verschmelzung einer Eizelle mit einer Samenzelle und der daraus folgenden genetischen Neukombination im Prozess der Fortpflanzung ; vgl.:
Axel Meyer: Adams Apfel und Evas Erbe, Bertelsmann: 1. Aufl. München 2015; S. 21 ff.
Sexualität ist daher identisch mit Heterosexualität.
Was auf der Ebene menschlichen Verhaltens Homo“sexualität“ genannt wird, ist daher gar keine Sexualität, sondern Homoerotik.
„Gender“ ist auf begrifflicher Ebene der Versuch, die verschiedenen erotischen Verhaltensweisen „gleichzustellen“, insbesondere, die biologisch sterile Homoerotik der Sexualität gleichzustellen, was voraussetzt, dass die Zellebene des Geschehens ebenso ausgeblendet wird wie die Fortpflanzung. Das erklärt zwanglos die Aversion der Homoerotiker gegen die Biologie.
„Gender“ – oder das sogenannte „soziale Geschlecht“ –  meint aus dieser Sicht jeweils eine von zahlreichen möglichen erotischen Verhaltensweisen im Rahmen einer für die Gesamtgesellschaft angestrebten Neuen Normalsexualität.

Und „Gender Mainstreaming“ meint dann erstens, dass Homoerotik „gleichgestellt“ werden soll, und zweitens, dass sie im Rahmen der impliziten „Neuen Normalsexualität“ zum gesellschaftlichen Leitbild aufsteigen soll.
Nur dann macht die Verwendung des Gender-Begriffs überhaupt Sinn.
Denn für die Erklärung des biologischen und sozioökonomischen Verhältnisses zwischen Männern und Frauen ist dieser Begriff vollständig überflüssig. Er wurde nicht gebraucht und nicht vermißt. Denn was Mann und Frau sind, das ist biologisch gegeben, und in ihrem Verhalten sind beide Geschlechter durch historische, soziokulturelle Rollen bestimmt. Das ist allgemein bekannt und trivial.
Problematisch kann ein solcher Satz allein der Minderheit der Homoerotiker (unter 5% der Bevölkerung) werden, die sich in ihm nicht wiederfinden. Mit „Gender“ soll das auf begrifflicher Ebene geändert werden, indem die Mehrheit sich an die Minderheit anpassen soll, und die Strategie dieses Weges hin zur „Neuen Normalsexualität“ ist eben „Gender Mainstreaming“.
Das Erstaunliche daran ist eigentlich, dass so etwas verstanden oder unverstanden zu einer weltweiten Norm erhoben werden konnte.
Und das ist etwas, was sozialwissenschaftlich erklärungsbedürftig ist.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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