Ig-Nobelpreis

Von Johann Grolle, Cambridge
„Es ist der Rosenmontag der Wissenschaft: Bei der Verleihung des Ig-Nobelpreises wird auch Laien nicht langweilig. Statt Dankesreden reicht bisweilen ein einfaches „Hä?“.“  –

„Sei fruchtbar und mehre dich
Den Preis für Mathematik nahm eine Forscherin aus Österreich entgegen. Die Wiener Evolutionspsychologin Elisabeth Oberzaucher hatte nachgerechnet, ob der im Guinnessbuch verzeichnete Weltrekord im Kinderkriegen überhaupt menschenmöglich ist. 888 Kinder, so heißt es dort, habe der marokkanische Herrscher Moulay Ismail gehabt. Da er die meisten seiner Töchter unmittelbar nach der Geburt ersticken ließ, rechnet Oberzaucher vor, dass er insgesamt sogar etwa 1171 Kinder gezeugt haben müsse. Kann das wirklich sein?
Fruchtbare Tage, Fertilität, Wahrscheinlichkeiten von Empfängnis und Fehlgeburt, abnehmende Spermienqualität mit fortschreitendem Alter – die Forscherin rechnete und rechnete. Selbst wie Liebe die Gleichungen verwirrt, wenn der Sultan einzelne Konkubinen bevorzugt haben sollte, hat sie berücksichtigt. Am Ende kam sie zum Schluss, dass der Zeugungsmarathon tatsächlich denkbar ist. Ein- bis zweimal am Tag müsse der Rekordvater kopuliert haben. „Jeden Tag, 32 Jahre lang, ohne Pause, ohne Urlaub, das ist harte Arbeit“, sagt sie.“ “
Zum Artikel:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/ig-nobelpreis-2015-klamauk-im-dienst-der-wissenschaft-a-1053663.html
 
 
 
 

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