Über Neutralität in der Sprache

Von Harald Martenstein

„Deutschland diskutiert darüber, wie in Zukunft die Professorinnen und Professoren heißen sollen. Gesucht wird eine geschlechtsneutrale Bezeichnung, ein wertschätzendes, gendergerechtes und, ich zitierte die Rapperin Lady Bitch Ray, nicht schwanzdominantes Wort. Eine Berliner Professorenperson, die in der Genderforschung tätig ist, möchte künftig nur noch mit „Professx“ angeredet werden.

Ich finde, das Wort lässt sich nicht gut aussprechen. Ich habe es wirklich versucht. Man verrenkt sich fast den Kiefer und muss zum Kieferorthopädx. Wenn wir uns in der Sprache von der Idee verabschieden, dass man die Sprache sprechen können muss, ist das so, als ob man sagt: „Ein Getränk muss man nicht trinken können. Hauptsache, das Getränk ist geschlechtsneutral.“ “  –  Zum Artikel:

http://www.zeit.de/zeit-magazin/2014/50/harald-martenstein-linguistik-gender-debatte
Kommentar GB:
Ich bin auf die Büttenreden der Karnevalssaison 2015 gespannt. Wenn das Thema da nicht aufgegriffen und erschöpfend – bis fast zum Lachtod – abgehandelt wird, dann ist der rheinische Karneval am Ende. Es gibt im übrigen auch weniger humorvolle, weniger milde Reaktionen auf die obige, an sich selbst leidende Person:
https://frankfurter-erklaerung.de/2014/12/gender-studies-es-war-einmal-ein-x/
http://sciencefiles.org/?s=Lann+Hornscheid
 
 
 

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.