Diversität der Moral

Von Michael Klein

“Komm’ wir bestellen uns ein Kind!”

„Polygesellschaftliche Perspektive, Diversität, Vielfalt der Lebensentwürfe, all diese Begriffe sind deskriptive Begriffe, die – so will es die moderne politische Korrektheit – mit dem affektiven Wert “gut” verbunden werden. In ganz und gar nicht diverser Art und Weise wird behauptet, alles was divers, polyperspektivisch oder vielfältig ist, müsse immer und in jedem Zusammenhang gut sein.
Zumindest im Zusammenhang mit  Moral haben wir so unsere Zweifel. Zumindest im Zusammehang mit Moral können wir der herrschenden Vielfalt, die man auch als a-Moralität bezeichnen kann, nichts abgewinnen. Schon deshalb nicht, weil die Polyperspektiven und die Diversität im Bereich der Moralität zu einer Situation führen, die Thomas Hobbes mit seinem Naturzustand beschrieben hat und die sich dadurch auszeichnet, dass Menschen instrumentalisiert werden, dass manche Menschen zum Mittel zum Zweck von anderen werden, dass sie von diesen anderen benutzt werden.
BGHEin Beispiel dafür liefert das Urteil XII ZB 463/13 des Bundesgerichtshofes, das heute veröffentlicht wurde. Gegenstand des Urteils ist ein Wunschkind, das von einer “Leihmutter” ausgetragen wurde und nach Geburt den “Bestelleltern” übergeben wurde. “Leihmutter” und “Bestelleltern”, das sind Begriffe, an die man sich wird gewöhnen müssen.
Die Bestelleltern, das sind im vorliegenden Fall zwei Schwule, die ihr Schwulsein nicht so ernst nehmen, als dass sie sich nicht als Eltern verwirklichen wollten, ein Projekt, das durch die biologische Notwendigkeit, auf der Fortpflanzung nun einmal basiert, erschwert wird.“  – Zum Artikel:
http://sciencefiles.org/2014/12/19/diversitat-der-moral-komm-wir-bestellen-uns-ein-kind/
und
http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2014-12/leihmutterschaft-lebenspartner-eltern-bgh
http://www.faz.net/aktuell/politik/leihmutterschaft-schwules-paar-kann-von-leihmutter-geborenes-kind-anerkennen-lassen-13331352.html
 
 
 
 

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