Goldene Röcke gesucht

Von und   –  Auszüge:
„Die Koalition will große Firmen zu einer Frauenquote in Aufsichtsräten zwingen. Davon profitieren erfahrungsgemäß jene Frauen, die schon jetzt solche Posten haben. SPIEGEL ONLINE stellt Kandidatinnen für deutsche Konzerne vor.“    –

„Deutschland bekommt norwegische Verhältnisse. So kann man das nennen, was die Regierungskoalition nach langem Ringen beschlossen hat. Ab 2016 müssen in den Aufsichtsräten von rund 100 börsennotierten Unternehmen mindestens 30 Prozent Frauen vertreten sein. In Norwegen gilt bereits seit sechs Jahren eine Quote von 40 Prozent.“

Der Aufsichtsrat ist in Deutschland zur Kontrolle des Vorstands da. Er beruft Vorstandsmitglieder und kann sie absetzen. Im Aufsichtsrat sitzen einerseits Vertreter der Arbeitnehmer – also von Gewerkschaft und Betriebsrat – und auf der anderen Seite die Vertreter der Kapitals, also der Aktionäre. Auf der Kapitalseite gibt es in der Regel besonders wenig Frauen.“ (Hervorhebung: GB)

Tina Groll´s Quotildenjubel in der ZEIT konnte nicht ausbleiben, ihre unbegründeten Behauptungen ebenso wenig; und dann wundert sich womöglich  die Chefredaktion der ZEIT – Herr di Lorenzo – der mich dauert wegen eines Abonnements anbettelt, warum ich die ZEIT nicht kaufe.
Was sie falsch machen, Herr di Lorenzo? Nun, eben dies!
Kommentar GB:

Die obige Hervorhebung verweist auf das zentrale machtpolitsche Motiv. Neben diesem gibt es finanzielle Motive. Aus beiden Gründen ist zu erwarten, dass in absehbarer Zeit die ersten Politikerinnen, die jetzt womöglich Minister oder ähnliches sind, in derartige Funktionen einrücken werden; ähnlich wie das bei der Deutschen Bahn schon immer gehandhabt worden ist. Sie schaffen derzeit per Gesetz selbst die Nachfrage, die es ihnen später erlauben wird, auf lukrative und einflußreiche Positionen zu wechseln. Das ist das bekannte Drehtürproblem. Es gibt dafür einige recht bekannte Beispiele, über die u. a. auf den NACHDENKSEITEN berichtet worden ist.

Das Folgeproblem dieser Aufsichtsratsregelungen dürfte darin bestehen, dass Frauenquoten top down in den privaten Unternehmen durchgesetzt werden. Denn das ist zweifellos die damit verfolgte politische Absicht. Und damit gibt es dann weitaus mehr Betroffene als gegenwärtig. Teilweise geschieht das schon heute dadurch, dass die Personalentwicklungspolitik, d. h. die Karrierepolitik, in den Unternehmen bereits heute, allenfalls halb „freiwillig“, systematisch Frauen bevorzugt und Männer benachteiligt; denn ersteres gibt es nicht ohne letzteres. Das ist zwar sexistisch und verfassungswidrig (Art. 3 (3) GG), wird aber praktiziert. Ob Klagen hiergegen erhoben und ob sie erfolgreich sein werden, das bleibt abzuwarten. Denn das Bundesverfassungsgericht steht gesellschaftlich leider, leider längst nicht mehr in dem guten Ruf, den es einmal hatte. Dafür gibt es gute Gründe, die mit dem Wahlverfahren der Verfassungsrichter zu tun haben.
Setzt sich diese Tendenz durch, dann sind Unternehmer gut beraten, sich nach Möglichkeit derartigen rechtlichen Auflagen zu entziehen, nach norwegischem Vorbild. Und befähigte Männer sind gut beraten, quotierte Unternehmen möglichst zu meiden, und ggf. zu kündigen, um nicht diskriminierend ausgebremst zu werden. Solche Fälle gibt es bereits, aber sie werden bisher nicht an die große Glocke gehängt. Quotierungen in Unternehmungen und Verwaltungen sind jedenfalls für Wahlentscheidungen von Männern jetzt und in Zukunft ein klares Negativkrititerium. Verallgemeinern sich diese, dann sind die Männer auf Anpassung oder Emigration verwiesen – wenn, ja wenn sich nicht eine rechtliche oder politische Lösung findet. Die aber kommt nicht von alleine, ganz gewiß nicht. Dafür muß etwas getan werden, und zwar von denen, die die Geschädigten sind oder es sein werden.
Die demnächst Betroffenen müssen sich jetzt bewegen, wenn sie Nachteile für sich verhindern wollen. Anders geht es nicht.

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