Deutsches Schach: Brett vorm Kopf

Von Michael Wittershagen  –  Auszüge
„Die finanzielle Förderung des deutschen Schachsports wird gekürzt. Ist es so möglich, einen Spieler von Weltklasseformat zu formen? Der deutsche Verband fordert ein neues Bewusstsein für „intellektuelle Höchstleistungen“.“
„Etwa 2200 Schachvereine gibt es derzeit in der Republik, rund 100.000 Mitglieder sind dort aktiv. Der DSB ist Gründungsmitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes, seit 1976 erhält er Fördergelder. Doch im Mai dieses Jahres entschied das Bundesinnenministerium, dass damit künftig Schluss sein solle: Noch 2013 flossen 130.000 Euro an den DSB, künftig sollte es nichts mehr geben. Bastian sagt nun: „Es ist eine Einigung in Sicht. Der Deutsche Schachbund würde dann zwar weniger erhalten als bisher, aber im Rahmen der aktuellen Richtlinien gefördert werden.“ Im Gespräch seien 93.000 Euro pro Jahr.
Ob es möglich sei, mit dieser Summe neben dem Engagement für den Breitensport auch noch Spitzenspieler von Weltklasseformat zu formen? „Gute Frage“, sagt Bastian, spricht zunächst von einer effektiveren Talentsuche und besseren Trainingsmethoden – und dann: „Grundsätzlich ist es möglich, aber wir brauchen hierzulande ein anderes gesellschaftliches Bewusstsein. Es muss einfach als erstrebenswert angesehen werden, intellektuelle Höchstleistungen zu erbringen. Ich bin deshalb der Meinung, dass der Leistungsgedanke – auch im Bildungssystem – wieder eine viel stärkere Rolle spielen müsste.“ “  (Hervorhebung: GB)   –   Zum Artikel:
http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/brett-vorm-kopf-deutsches-schach-will-intellektuelle-13269508.html
Kommentar GB:
Da gruselt sich der Zeitgeist, die Haare stehen ihm zu Berge, ein shitstorm bricht los: alles, alles, bloß keine Leistungsanforderungen. Vor allem nicht für Frauen. Wo wir doch so schön alles mit Quoten verteilen können. Ganz ohne Mühe. Wir werden alle zu Weltmeisterinnen ernannt. Oder wir ernennen uns selbst dazu. Ist das nicht wunderbar? Und das wollen Sie ändern?
 
 
 
 

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.