Selbstverständnis des Feministischen Instituts Hamburg

„Grundlage unserer Arbeit ist die Erkenntnis, dass Geschlecht keine natürliche Grundlage hat, sondern eine normative und damit gesellschaftlich immer wieder neu gesetzte Differenzierung in Männer und Frauen darstellt. Geschlecht wird durch soziale Praktiken hergestellt. Diese Konstruktionen sind mit Hierarchisierungsprozessen von zwei exklusiven, heterosexuell aufeinander bezogenen Geschlechtern verbunden und werden fortwährend naturalisiert. (…)“   –  Zum Artikel:

http://www.feministisches-institut.de/idee/
Kommentar GB:
Das ist, in nur drei Sätzen dargestellt, der falsche Kern des Feminismus.
Denn eine solche „Erkenntnis“  im Sinne einer wissenschaftlichen Erkenntnis existiert nicht.
Was existiert, das ist eine Annahme, eine lesbische Phantasie, die im Konsens der Gläubigen unterstellt wird.
Paula Irene Villa sagte hierzu:

„So kam das Thema Geschlecht in die Wissenschaft. Der Übergang zu den Gender Studies bilden Arbeiten, die „Weiblichkeit“ beziehungsweise Geschlechtlichkeit als Kategorie hinterfragen und differenzieren, indem sie zum Beispiel nach spezifischen historischen Situationen, Klassenkonstellationen oder dem Zusammenhang von Begehren und Geschlecht forschen. Sie gehen davon aus, dass Geschlecht in komplexen Prozessen sozial „gemacht“ wird und dass man deshalb nicht von „der Frau“ sprechen kann. Im Zuge der Frauenforschung und dann auch Gender Studies wurden auch viele Texte neu gelesen, die historisch älter sind. Texte aus der ersten Frauenbewegung, beispielsweise Simone de Beauvoir oder Betty Friedan. Politisch motivierte Interessen führten also dazu, dass ganze Wissensbestände hinterfragt, erweitert und verändert wurden.“  –
„Die Auseinandersetzung mit der Geschlechterdifferenz selbst ist seit geraumer Zeit ein großes, interdisziplinäres Thema: Das heißt, eben nicht einfach davon auszugehen, dass es Männer und Frauen gibt, sondern vor allem die Grenzziehung zu untersuchen: Wer hat sie wie wann gemacht? Weshalb, wofür, was bedeutet sie? Wie kommt sie zustande? Welche Institutionen sind daran beteiligt? Welches Wissen wird dafür genutzt? Welche Medien bieten welche Grenzziehungen an? Wie wird dies kulturell verhandelt oder ökonomisch genutzt? Wo kommt sie an ihre Grenzen?“
Frau Villa geht (kontrafaktisch) davon aus und nimmt an, dass es Frauen und Männer nicht einfach gibt, aber woher weiß sie das und wie begründet sie das? Diese Annahme muß gläubig übernommen und darf keinesfalls hinterfragt werden.  Und ausgehend von dieser kontrafaktischen Annahme werden dann die Gender Studies betrieben.
Deren Argumentation ist strukturell theologisch, weil sie eine unbefragbare Basisannahme (das sogenannte soziale Geschlecht: ´gender´) voraussetzen und dann alles weitere als Deutung und Interpretation darstellen, also genau so, wie in der Theologie ´Gott´ samt ´Offenbarung´ (Bibel, Koran, … ) am Anfang steht und vorausgesetzt wird, um nachfolgend nur noch gedeutet und interpretiert zu werden.
Die Basisannahme, es gebe gar nicht „sex“ sondern nur „gender“, stammt in ihrer radikalsten Fassung von Judith Butler, deren Schriften damit des Status einer Heiligen Schrift des Feminismus erlangt haben – man denke in diesem Zusammenhang an den Adorno-Preis an Butler.  Allerdings ist durch den Umstand, dass Butler etwas geschrieben hat, nichts, aber auch gar nichts erwiesen. Was vorgelegt werden muß, das sind Beweise, und diese sind intersubjektiv nachprüfbar. Ein bloßer Verweis auf eine vermeintliche Autorität (hier Butler), ganz in der Tradition der mittelalterlich-katholischen Theologie, beweist überhaupt nichts.
Deshalb muß sich der Feminismus dem begründeten Vorwurf stellen, strukturell eine Religion (Ideologie) – und eben keine Wissenschaft zu sein.
Und zur Ergänzung dieser Kritik:
https://frankfurter-erklaerung.de/wp-admin/post.php?post=5230&action=edit
Zum Interview von Reinhard Jellen mit Paula Irene Villa auf Telepolis (Heise):
Teil 1 des Interviews (für die Zitate s. o.):
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39188/1.html
Teil 2 des Interviews:
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39189/1.html
und abschließend zur versöhnlichen Erheiterung:
https://frankfurter-erklaerung.de/2014/08/ueber-feminismuskritik-und-die-schoensten-schmaehgedichte/
 
 
 
 

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