Niemand kann alles haben!

Interview: Sven Rahner mit Brigitte Ederer
„Besonders Frauen scheitern an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sagt die Managerin Brigitte Ederer.
Sie erzählt, wie sie sich die Arbeitswelt von morgen vorstellt.“
„Man kann nicht einen sehr spannenden Job haben, sehr gut verdienen, Kinder haben, eine vollkommen funktionierende Familie und dann abends ausschauen wie Claudia Schiffer. Das wird nicht klappen. Diese Erkenntnis ist der heutigen Gesellschaft fast am schwierigsten zu vermitteln. Darin sehe ich die große Herausforderung.“ 
–  Zum Interview:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-08/interview-brigitte-ederer-frauen-karriere
Kommentar GB – nicht nur, aber insbesondere an Journalistinnen gerichtet:
Wenn eingesehen wird,
dass niemand alles haben kann, das also immer und für alle Kompromisse nötig sind,
dass es immer gesellschaftliche Rahmen- und Randbedingungen gibt, die aber nie ideal sind,
dass jeder die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen tragen muß, und
dass auch sonst jedes Individuum allererst für sich selbst verantwortlich ist,
dann ist insoweit immerhin schon der sonst zu beobachtende Infantilismus der öffentlichen Auseinandersetzung durchbrochen.
Gegenüber einer phantasierten Viktimimisierung von Frauen wird vor allem Überwindung der Einäugigkeit und Realismus gebraucht, wenn man das illusionäre feministische Wünsch-dir-was-Wunderland für weibliche Menschen verlassen will. Noch besser wäre es, wenn die Unzufriedenheits-Hysterie a lá „Die Prinzession auf der Erbse“ und die Inflation der Ansprüche a lá „Der Fischer und seine Frau“ aufhörten.
Ein nüchterner und vorurteilsfreier gemeinsamer Blick auf die Realitäten und ein entspannter und ehrlicher Dialog wäre ein wirklich großer Fortschritt.
 
 
 

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